3G Ausfahrt 2011
Die Multitalente vom SC Karlsbad
genannt 3G-Team – auf Jahresausfahrt
Die gemeine Volksmeinung schätzt die Leistung von Tourenradlern eher eindimensional ein: stramme Waden zum „Treppeln“ und starke Arme zum Lenkerhalten. Mehr wird uns Bikern gemeinhin nicht zugesprochen. Wer so denkt, war noch nie bei einer Ausfahrt des 3G Teams vom Skiclub Karlsbad dabei.
Die diesjährige Radtour von Karlsbad über Schwanner Warte und Enztal in den Schwarzwald mit Kehrt- und Wetter-Wende in Oppenau stellte mal wieder unter Beweis, zu welch komplexer Gesamtleistung diese einmalige Truppe fähig ist.
Selbstverständlich ist der robuste Körperbau und entsprechender Muskelaufbau eine Grundvoraussetzung, um über 100 km (inklusive 1400 Höhenmeter) in 6,5 Stunden zu bewältigen. Aber auf dieser Basis entwickeln die Mitglieder immer wieder ungeahnte Fähigkeiten:
Ich erwähne hier zuallererst die Grazie, zu der manche – quasi aus dem Stand heraus - fähig sind. Unvergessen ist die schwanengleiche Ballett-Vorführung im Kneippbecken (BB bei Klosterreichenbach). Da würden andere wie der „Storch im Salat“ aussehen. Tja – wasserscheu darf man in diesem Radteam nicht sein.
Aber auch Schwindelfreiheit ist gefragt, wenn man entlang eines steilen Abhangs auf einem 2-Rad balanciert und in wilde Schwarzwaldflüsse blickt. Wagemut ist auch bei halsbrecherischen Abfahrten angesagt – z.B. wenn es dem Rotenbächle entlang ins Enztal geht.
Ohne Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten sollte man sich dieser Truppe nicht anschliessen. Apropos Vertrauen: Den Kapitänen (hinten wie vorne) kann man vollstes Vertrauen entgegenbringen – und das ist gut so! Vielen Dank vor allem an RV für die perfekte Planung und Durchführung. Dasselbe gilt den unermüdlichen Begleitern Reinhard und Uwe, die neben dem grandiosen Catering dieses Mal noch besondere logistische Herausforderungen hatte. Dazu später mehr …
Es sind nicht nur die sportlichen Leistungen, die man hier erwähnen muss – sondern auch die soziale Kompetenz in der gemischten Gruppe: Wo gibt es das, daß jemand mit dem Pannen-Stopp wartet, bis dieser mit der schönsten Aussicht (auf Hornisgrinde usw.) verbunden ist? Zugegeben – es war der zweite Platten am selben Rad, aber dafür jedes Mal vorne, wo alles leichter von der Hand geht. Lächerlich für die versierte Technikabteilung im Team. Die muss noch nicht mal pumpen – und trotzdem ist genügend Luft im Reifen. Zauberhaft!
Da ist es einfach nur gerecht, dass wir nicht nur vom oben erwähnten bestens eingespielten Verpflegungsteam toll bedient wurden – sondern auch mit idealem Wetter. Das Sonntagswetter wurde einen Tag vorgezogen – und auch das war gut so. Am Sonntag waren wir dagegen morgens schon „bedient“, aber dazu später mehr …
So rollten wir glücklich und zufrieden von der Zuflucht – nebst herrlichem Renchtalblick und nervenden Gleitschirm-Nicht-Fliegern – nach Oppenau hinunter – vorbei an verschiedenen Dollenberg-Residenzen. Was brauchen wir einen Dollenberg? Wir haben doch eine pfiffige und aufmerksame Hotelchefin im REBSTOCK, die uns fast jeden Wunsch von den Augen abliest. Und dazu lustige Belgier, die zwar irgendein Kauderwelsch quatschen – was den Unterhaltungswert unserer „Nachbarn“ aber nur steigerte.
Apropos Nachbarn: Zum Portfolio der Kompetenzen gehört auch, dass 2 Männer ohne Probleme in einem franz. Ehebett nächtigen können – und zwar in der 140cm-Variante! Da störte dann höchstens der eigene Heuschnupfen. Aber der war dann am frühen Sonntagmorgen im wahrsten Sinne wie weg-geblasen – vom nassen Sauwetter, das uns die Elsässer über den Rhein ins schöne Renchtal schickten. Aber da ist ja noch der erwähnte gute Hotelgeist, der sowohl die ÖPNV- wie auch die Rad-fahrer in die richtigen Bahnen lenkte. Das klappte so gut, dass wir trotz unterschiedlicher Fahr-Techniken gemeinsam in KA Hbf. ankamen. Die letzte Etappe rauf zu BAUCHERT’s Vesper-Garage (Vielen Dank an selbige an dieser Stelle, v.a. für die Fahrzeugstellung!) war dann nur noch ein Klacks. Allerdings nicht für die fleissigen Helfer, die (genial!) mit nur 2 Fahrzeugen die 13 Räder der Bahnfahrer unbeschädigt zurückbrachten. Wie gesagt: es sind eben Multitalente hier im 3G Team!
Da kann man sich auf die nächste Jahresausfahrt nur freuen …
Sieghart