Doppelter Erfolg: 12. Nonstop-Stafettenfahrt nach Trier sowie erneuter Sieg bei „Karlsbad radelt“
Sportlich erfolgreiche Wochen liegen hinter dem Radteam des SkiClub Karlsbad. Nach Ende der Einschränkungen mit dem großen „C“ konnte endlich mal wieder sorgenfrei geplant und geradelt werden.
Bereits im Herbst 2022 zeichnete sich ab, dass 2023 wieder eine Nonstop-Fahrt geplant und durchgeführt werden kann. Ein erfahrenes Organisationsteam wurde gebildet, um noch vor Weihnachten ein attraktives Ziel zu finden sowie Begleitbusse und ein Hotel/Gasthof zu reservieren.
Schnell kam der Tipp auf, die bereits von den Römern gegründete älteste Stadt Deutschlands, nämlich Trier mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten wie dem am besten erhaltenen römischen Stadttor nördlich der Alpen, der Porta Nigra, sowie anderen Attraktionen wie der Dom St. Peter, die Kaiserthermen, die Konstantinbasilika und alle anderen Gotteshäuser, das Amphitheater und vieles, vieles mehr anzusteuern. Denn das bewährte Rezept der Stafettenfahrten ist neben der sportlichen Herausforderung - die manche sogar so ernstnehmen, dass sie die ca. 400 km und über 4.000 Höhenmeter nonstop fahren wollen - der ganz im Zeichen der Geselligkeit stehende Sonntag. Eine Stadtbesichtigung ist ein Muss, wird sehr gerne angenommen und wird stets durch professionelle Stadtführer durchgeführt. Da das Essen Leib und Seele zusammenhält, wird selbstredend auch großer Wert auf qualitativ und quantitativ gute Verpflegung gelegt. Auch das ist dem Organisationsteam wieder sehr gut gelungen.
Der rote Faden der Stafettenfahrt jedoch ist die Planung der Strecke mit den Anpassungen an die jeweilige Radgruppe G1, G2 oder G3. Die Profis der Routenplanung Reinhold und Robin legten von Anfang an ein hohes Planungstempo vor, um die schönsten Strecken durch Elsass und Lothringen bis nahe an die luxemburgische Grenze zu finden, damit der Spaß bis zum Finale ins Moseltal reichen sollte.
Schließlich standen am frühen Samstagmorgen des 24. Juni 2023 um 2:45 h 19 Rennradlerinnen und -radler nebst fünf Begleitern vor dem Rathaus in Langensteinbach, um pünktlich um 3 Uhr in die Pedale bzw. die drei Begleitbusse zu steigen. Bis dahin musste die Strecke jedoch vielfach umgeplant werden, weil die französischen Nachbarn nicht müde wurden, ihre Nebenstraßen kräftig zu splitten …
Je fünf Fahrer nebst der vier gestarteten Durchfahrer sorgten dafür, dass sich das Rennradteam kontinuierlich von Langensteinbach gen Westen bewegte. Allerbestes Wetter machte Regenkleidung überflüssig. So wurde Kilometer für Kilometer abgespult und brachte nicht nur das Rennradteam immer näher zum Ziel Trier, sondern sorgte gleichzeitig für das schnelle Anwachsen des SkiClub-Kontos bei „Karlsbad radelt“.
Nach der Rheinüberquerung bei Maxau folgte der Col de Pigeonnier und das Zinseltal, bevor es nach „la Petite-Pierre“ ging. Die Route führte weiter nördlich an Sarrebourg vorbei, bis schließlich kurz vor Schengen die Mosel erreicht wurde. Die Richtung wechselte nach Nordosten, das Saarland wurde kurz durchfahren, um nach der Überquerung der Saar bei Beurig und einer letzten heftigen Steigung die Gruppen zu vereinen, um schließlich gemeinsam in Mertesdorf am Tourhotel anzukommen.
Die drei leistungsmäßig passend zusammengesetzten Gruppen hatten jeweils unterschiedliche Streckenprofile mit Teilabschnitten zwischen 57 und 79 km zu bewältigen. Dabei galt es ferner zwischen 200 und 1400 Höhenmeter zu überwinden. Um das Zeitfenster einzuhalten, war ein Schnitt von ca. 25 km/h notwendig. Letztendlich standen bei der Zielankunft 397,1 km und 4.170 Höhenmeter auf dem Gesamttacho.
Apropos gesamt: Bei keiner der bisherigen 11 Stafettenfahrten war die geplante Gruppe der Durchfahrer so groß und wurde gleichzeitig so dezimiert wie bei der 12. Stafette. Sage und schreibe sechs Rennradler hatten Ambitionen auf die Nonstopfahrt als Durchfahrer. Bereits vor dem Start mussten zwei Rennradler aus privaten Gründen canceln. Die verbliebenen vier Durchfahrer gingen mit den sich abwechselnden Gruppen auf Tour. Doch bereits bei der halben Strecke machte einem Rennradler die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung und der Begleitbus musste genutzt werden. Zwei weitere Durchfahrer hatten mehrfach mit Defekten zu kämpfen, was zu wiederholten Einstiegen in den die Gruppe begleitenden Bus zwang. Der vierte Durchfahrer musst ca. 30 km vor dem letzten Wechsel wiederum aus gesundheitlichen Gründen passen.
Die Marschtabelle sah vor, die letzten 11 km gemeinsam ins Ziel zur Karlsmühle in Mertesdorf zu radeln. Dies wurde dann wieder mit allen 19 Rennradlern geschafft, die mit den drei Bussen im Schlepptau in der Karlsmühle ankamen.
Ein langer und anstrengender Tag lag hinter den Stafettenfahrern und seinen Begleitern. Letztere hatten im Übrigen eine nicht minder beachtliche Leistung durch die Betreuung und Logistik der Gruppen erbracht. Allen gemeinsam waren die Auswirkungen eines sehr langen Tages anzumerken, was sichtlich Einfluss auf die Geduld der Teilnehmer hatte: schnelles einchecken, duschen und zu Abendessen hatte oberste Priorität. Doch schließlich hatte das gesamte Team einen wunderschönen gemeinsamen Abend in der Karlsmühle bei gutem Essen, alkoholfreien Bieren und/oder feinen Weinen aus den Weinbergen des Moseltals.
Der gemeinsame Sonntag brachte interessante und anekdotenreiche Informationen über die Stadt Trier und ihre Geschichte hervor. Da gleichzeitig auch Stadtfest in der Altstadt von Trier war, kam am Nachmittag keine Langeweile auf. Abends dinierte das gesamte Team in einem schönen, extra reservierten Gewölbekeller.
Lobende und die beiden Tage nochmals Revue passierenden Worte von Paul, dem Sportwart Rad, der selbstverständlich auch die Leistungen der konditionsstarken Busfahrer/innen Andrea Jokisch, Reinhold Kaul, Karl „Charly“ Scheibl, den kurzfristig eingesprungenen Achim Müller sowie Thomas Becker von der SCK-Walkinggruppe hervorhob, werteten das Abendessen zusätzlich auf.
Und weil Trier mit einem attraktiven Altstadtfest lockte, schwärmten noch einige Rennradler bzw. Betreuer mit gefüllten Mägen kurzerhand aus, um Guildo Horn sowie lokalen Bands an einem milden, stimmigen Abend vor historischer Kulisse zu lauschen. Nach einem schönen Abschluss des gesamten Teams im Biergarten der Karlsmühle wurde gegen Mitternacht von der letzten Mitarbeiterin das Licht gelöscht und die Betten aufgesucht.
Ein sehr gutes Frühstück am Montagmorgen sorgte für die nötigen Kräfte, um in den drei Bussen wieder in die Heimat zurückzufahren.
Bleibt neben dem rundum tollen Wochenende als sportliches Fazit der 12. Stafette, dass sich das Rennradteam des SkiClub Karlsbad sehr darüber freut, dem lediglich wegen eines Plattfusses einige Kilometer verlierenden Durchfahrers Markus Greis herzlich zu gratulieren für die beachtliche Leistung, fast 400 km nahezu nonstop geradelt zu sein.
Last but not least sammelte das Rennradteam des SkiClub Karlsbad alleine durch die 12. Stafette für „Karlsbad radelt“ 3.507 km. Diese beachtliche Strecke hat mit dazu beigetragen, dass mit Unterstützung von weiteren SkiClub-Mitgliedern aus unterschiedlichen Sparten insgesamt 16.598 Kilometer für „Karlsbad radelt“ gesammelt wurden. Das Radteam des SkiClubs hat damit nicht nur etwas für die Gesundheut und die Umwelt getan, sondern auch für die erneute Verteidigung des ersten Platzes. Hierfür allerherzlichsten Dank allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Bleibt zum Schluss der Appell an alle aktiv und potentiell Radelnde: bitte dranbleiben bzw. (wieder) anfangen, denn jeder Einzelne des Radteams des SkiClub Karlsbad hat einmal mit dem allerersten Kilometer angefangen.
Foto: Das erfolgreiche Rennradteam mit seinen Begleitern nach Abschluss der 12. Stafette vor der Karlsmühle in Mertesdorf bei Trier