Hyrox Weltmeisterschaft in Chicago 2025

Einlauf der Nationen und Eliterennen
Die Weltmeisterschaft begann am Donnerstag mit dem ikonischen Einlauf der Nationen in die Messehalle am Navy Pier. Die Deutschen Athleten durften hierbei zur Musik von Rammstein (Lied: Deutschland) in die Halle einmarschieren um dann auf der Tribüne Platz zu nehmen. Dies erzeugt schon als erstes Highlight Gänsehaut, anschließend blieb die Spannung weiterhin hoch, als wir die Eliterennen der besten 15 Frauen und Männer verfolgt haben und dabei auch unsere deutschen Athleten angefeuert haben, die jeweils auch den Weltmeistertitel erkämpft haben. Sogar die Bildzeitung berichtete darüber.
Rennverlauf im Single und Double
Am Samstag um 11Uhr fiel dann der Startschuss für mich im Altersklasserennen, bei dem man sich mit den weltweit Besten gemeinsam mißt. Wie immer von Hells Bells von AC/DC angepeitscht geht man auf die Laufstrecke. Zu Anfang, normaler Rennverlauf, beim SkiErgometer konnte ich einige Plätze gut machen, viele Mitstreiter spurten ja zu Beginn immer los, wie die Verrückten. Anschließend ist man aber im Rennen angekommen und der Kampf geht los, bis es zum Endgegner kam in diesem Jahr: die Schlitten. Das Schlitten schieben (Sled Push) und Schlitten ziehen (Sled Pull) sind eigentlich meine Paradedisziplin, allerdings hat Hyrox zur Weltmeisterschaft neue Teppiche (Untergrund, auf dem die Schlitten bewegt werden) eingeführt. Diese sollen eigentlich gleiche Rennbedingungen schaffen, leider war bei der WM das Gegenteil der Fall. In meinem Falle war beim Schieben sehr viel Kraft nötig und der Teppich schlug schnell Wellen und viel Zusatzkraft war erforderlich, um den Schlitten zu bewegen. Ich schiebe normalerweise die vier Bahnen nach kurzen Pausen durch, diesmal musste ich Pausen einlegen und benötigte anstatt 2min grob 3,5min. Allerdings war auch der Kraftaufwand hierfür viel größer als normal. Gleiches Spiel beim Schlitten ziehen, auch hier bewegte sich das Sportgerät nur mit viel mehr Kraftaufwand als in anderen Wettkämpfen. Wie sich nach dem Rennen herausstellte, es waren leider nicht gleiche Rennbedingungen, es gab Schlittenbahnen mit normalen Bedingungen, wie wir diese auch am nächsten Tag beim Double hatten. Dies wusste ich aber im Rennen nicht, gab alles, Burpees, Rudern, Farmers Carry und Lunges liefen gut, bei den Wallballs am Ende zeigte sich aber, wieviel Kraft ich gelassen hatte bei den Schlitten. Normalerweise ziehe ich die ersten 50 durch, diesmal musst ich bereits nach grob 35 die erste Pause einlegen. So kämpfte ich mich durch und wurde am Ende bester Deutscher und der 5. in der Welt!
Anschließend galt es sich auszuruhen, am nächsten Tag wartete ja das zweite Rennen gemeinsam mit meinen Laufkumpel Thilo aus Karlsruhe. Wir gingen also am Sonntag um 15:20Uhr Ortszeit abermals mit Hells Bells im Ohr auf die Laufstrecke. Beim Double muss man gemeinsam laufen, kann sich aber die Workouts aufteilen, wie man möchte. Ich bin der etwas schnellere Läufer von uns beiden, daher übernahm ich auch etwas mehr während der Workouts um Thilo noch ein paar Sekündchen mehr Pause zu gönnen vor dem Start der nächsten Laufrunde. Bei den Schlitten hatte die Hyrox Organisation reagiert und nun einige Bahnen gesperrt. Hier lief also alles diesmal ordentlich ab. In diesem Jahr zeigte sich spätestens nach dem Rudern, dass sich sehr viel stärkere Teams zusammengefunden hatten und es sehr schwer werden würde aufs Podium zu kommen. So erreichten auch wir hier nen super 5. Rang ebenfalls als bestes deutsches Team in der Altersklasse 50-59.
Fazit
Es war ein riesiges Abenteuer. Das erste Mal in den USA und dann in einer so wundervollen Stadt wie Chicago. Kann ich also sehr weiterempfehlen. Die ganze Familie (meine liebe Frau und meine zwei Töchter, die auch bereits beim Skikurs unterstützen) waren dabei und haben mich super angefeuert! Das war soviel wert! Wir konnten dann noch einige Tage die Stadt besichtigen, die kulinarischen Spezialitäten genießen: Hotdog, allerdings niemals in Chicago mit Ketchup, sonst wird man aus der Stadt verwiesen, Deep Dish Pizza und ein typisches amerikanisches BBQ mit Pastrami, Pork Rips und natürlich Burger!